• Ruskowski berät über acatech die Bundesregierung
  • „Industrie 4.0 ist Realität“

Prof. Ruskowski soll als „Kenner beider Welten“ zwischen Industrie und Forschung wirken. Er kennt sowohl die Unternehmen wie KUKA oder Lenze, als auch die wissenschafltiches Arbeiten. Mit der Berufung wird sein Engagement für die Implementierung von Industrie 4.0-Schlüsseltechnologien in die Produktion ebenso gewürdigt, wie sein Einsatz für Nachhaltigkeit. Seiner Vision nach ist eine datenraumgetriebene Kreislaufwirtschat machbar. „Der Digital Produkt Passport (DPP) ist ein erster wichtiger Schritt dahin“, betont der promovierte Ingenieur.

Martin Ruskowski soll mit seiner Arbeit in Forschung und Industrie dazu beitragen „Flexibilität und Effizienz von Produktionsprozessen in einer Smart Factory mit Hilfe von Digitalisierungsbausteinen zu steigern“, begründet Klaus Bauer von TRUMPF die Entscheidung.

Industrie 4.0 ist heute
„Seit 2011 erstmals der Begriff aufkam, begeistert mich die Idee dahinter“, sagt Ruskowski. „An die Vision einer vernetzten Fabrik, in der Menschen und Maschinen Hand in Hand arbeiten, glaube ich bis heute.“ Dabei ist Industrie 4.0 (I40) auf dem Shopfloor bereits an vielen Stellen Realität. „Denken wir nur an den DPP“, so Ruskowksi, „ohne Digitalisierung wäre er nicht machbar. Das spannende an Forschung ist für mich, dass sich schon auf dem Weg völlig neue Möglichkeiten eröffnen. Wenn wir den DPP in der Verwaltungsschale umsetzen, dann sind wir der Kreislaufwirtschaft schon wieder etwas näher gekommen.“ Letztes Jahr zeigte Ruskowski mit seinem Team, wie recycelte Produkte über Datenräume wieder in die Produktion zurückgeschleust werden können. Das spart Geld und reduziert den CO2-Fußabdruck. „Natürlich ist das noch Zukunftsmusik, aber es ist heute Dank Digitalisierung überhaupt denkbar und bei uns auch teilweise umgesetzt“, betont Ruskowski.

Production Level 4 als Update von Industrie 4.0
„Industrie 4.0 leidet darunter, dass die Idee immer nur grob beschrieben wurde und irgendwann alles, was irgendwie mit Digitalisierung zu tun hatte, mit 4.0 erweitert wurde,“ erzählt Ruskowski. Dabei meint er Bezeichnungen wie Urlaub 4.0 oder Männer 4.0. Deshalb hatte er mit seinem Team 2019 ein Update von I40 formuliert, das Production Level 4 (PL4) genannt wurde. „Dabei haben wir die Rolle des Menschen als Entscheider herausgehoben, sowie technische Möglichkeiten mitgedacht, wie KI-Methoden oder Cloudsysteme.“ Ruskowski zu Folge befinden wir uns mitten in der 4. Industriellen Revolution, „und die wird eben nicht über Nacht gemacht, sondern ist eher eine Entwicklungs-Dekade“. Den Begriff Industrie 5.0 hält er deshalb, wie seine ACATECH-Kollegen, für nicht zielführend.

Industrie und Forschung in der SmartFactory Kaiserslautern
Auf Basis von PL4 ist in der SmartFactory Kaiserslautern eine industrienahe Fertigung aufgebaut worden, die skillbasiert ein Beispielprodukt herstellt. Dabei kommen neueste KI-Methoden, wie Knowledgraphen oder Multiagentensysteme, ebenso zum Einsatz, wie datenraumunterstützte Matchingplattformen, Digitale Zwillinge und Trustworthiness-Prinzipien. „Was wir technisch umsetzen, ist im Alltag nutzbar“, so Ruskowski. „Es gibt in Deutschland wenig Möglichkeiten, wo Experten mit Kollegen aus anderen Unternehmen und Wissenschaftler gemeinsam technische Lösungen für die Praxis entwickeln und verproben, ohne dass Produktionsabläufe unterbrochen werden müssen.“ In Kaiserslautern ist das machbar.

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